Das werden Züchter immer wieder gefragt. Gemeint ist dabei, was muss der Welpenkäufer für den Welpen bezahlen.
Kaum einer fragt, welche Kosten denn der Züchter hat. Darüber habe ich mir ein paar Gedanken gemacht. Nicht, dass ich über meine Ausgaben Buch führen würde. Hundezucht ist ein Hobby und man bezahlt ganz einfach, was anfällt. ...
… Doch ganz konkret fallen neben der Anschaffung und der Aufzucht der zukünftigen Zuchthündin (und beileibe eignet sich nicht jede Hündin, die man groß zieht, für die Zucht) weitere Kosten an. Man muss mit dem Hund an Ausstellungen teilnehmen, muß Gelenke röntgen und genetische Untersuchungen durchführen lassen, eine Zuchtzulassung absolvieren und an die Gesundheits- und Altersfürsorge denken. Die meisten guten Züchter geben eine Hündin nicht wieder weg, wenn sich herausstellt, dass es besser ist, sie nicht in die Zucht zu nehmen, oder wenn sie aus Gesundheits- oder Altersgründen keine Welpen mehr haben kann. Die „Gestehungs-„ und Unterhaltskosten für diese Hündin bleiben.
Bei einem Wurf mit 6 Welpen sind das in etwa die Ausgaben, mit denen man rechnen muss:
- Tierarztkosten vor/während der Geburt (bakteriologischer Abstrich, Ultraschall, Röntgen, Betreuung bei der Geburt, Nachsorge) - ca. 100 Euro (pro Welpe)
- Bei einem (nicht seltenen) Kaiserschnitt weitere 250 Euro (pro Welpe)
- Deckgebühr - 200 Euro (pro Welpe)
- Fahrtkosten/Übernachtung je nachdem, wo der Rüde lebt - ca. 100 Euro (pro Welpe)
- Entwurmen, Impfen und Chippen - ca. 100 Euro (pro Welpe)
- Ahnentafel, Gesundheitsfond an den Verein - 115 Euro (pro Welpe)
- Doppelter bis dreifacher Futterbedarf der Hündin während Trächtigkeit und Säugezeit - ?
- Strom und Wasser für unendlich viel Wäsche - ?
- Hochwertiges Futter für die Welpen - ?
- Anschaffung von neuen Decken, Spielzeug - ?
- (Nicht gerechnet Wurfkiste, Welpenausläufe, extra Räume zur Aufzucht)
- Rollenweise Küchentücher und jede Menge Müll beseitigen - ?
- Schlaflose Nächte während der Geburt und den ersten Tagen danach - ?
- Angst, Sorgen um Mama und ihre Kinder - ?
- 9 Wochen lang 24-Stunden-Dienst - ?
- Ständige Anpassung der Erfahrungs-/Erlebnisumgebung der Welpen (sog. Kinderzimmer, Lern-Spielplatz) auf die Entwicklung der Welpen - ?
- Erwerb der züchterischen Sachkunde - ?
- Zeitaufwand für Information/Empfang/Beratung der Welpeninteressenten und Betreuung der Käufer (ein Hundeleben lang) - ?
- Ganz viel Liebe - ?
- Ach ja, Fotos und Filme machen, Homepage aktuell halten - ?
Fazit: Man kann Welpen so oder so großziehen. Aber wer es gut macht, wird damit kein Geld verdienen.
Warum mache ich es dann? Weil so viel zurückkommt, von der ersten Stunde, wo man den kleinen Welpen gesund in Händen hält, bis zu dem Tag, wo man ihn in die Hände von lieben Menschen geben kann.