• Berner Sennenhunde von der Londorfer Kapelle


    Wir lieben, was wir tun!
    Mit ihnen leben, ... 


  • Berner Sennenhunde von der Londorfer Kapelle


    Wir lieben, was wir tun!
    ... sie fotografieren ...


  • Berner Sennenhunde von der Londorfer Kapelle


    Wir lieben, was wir tun!
    ... vom Welpen bis zum Senior.


Wagenziehhund Basko

Baskos 'Karriere' als Wagenziehhund begann schon im Welpenalter. Weil er noch keine langen Spaziergänge machen durfte, musste er in den Wagen sitzen und wurde von Ike oder Lessika gezogen. Er kommentierte das mit lautem Protest, weil er kein Einsehen hatte, dass er noch zu klein war, um mit den anderen mitzuhalten. Bei einer Wanderung um eine wunderschöne Talsperre im Schwarzwald schrie er so laut, dass wir dankbar waren, fast die einzigen Wanderer an diesem frühen Morgen zu sein. Sein Geheul hallte vom ringsum stehenden Wald über den ganzen See. Wäre er nicht doppelt mit dem Geschirr gesichert gewesen, hätte ihn nichts aufgehalten, den ungeliebten fahrbaren Untersatz zu verlassen. Trotz vielen Übens wollte er sich nicht fügen.

Doch schnell wuchs Basko heran und begleitete mich fast täglich zu den Unterrichtsstunden in meiner Hundeschule. Er lernte einen guten Gehorsam, trainierte viel auf den Geräten, was seine Koordination und sein Vertrauen zu mir förderte. Er machte die Erfahrung, dass wenn ich etwas von ihm forderte, ich ihn nie überfordern würde. Er konnte sich auf mich verlassen! Schon nach kürzester Zeit hatten wir eine sehr enge Bindung zueinander. Als Basko sechs Monate alt war, zog ich ihm zum ersten Mal das Zuggeschirr an. Weil er dies gelassen hin nahm, hängte ich auch gleich noch den Wagen hinten dran. Für ihn schien das das Selbstverständlichste der Welt zu sein. Sogar als der Wagen ein paar Meter mit ihm rollte, war er unbeeindruckt. Setzen und Legen am Wagen war für ihn kein Problem. Die Schere (Zugvorrichtung) schien ihn nicht zu stören. Er tat, was ich ihn gelehrt hatte, egal in welcher Situation.

Noch war er zum Wagen ziehen zu klein, obwohl er die Kraft schon gehabt hätte. Aber die Gelenke und Bänder waren noch nicht ausgereift und wir beließen es vorerst bei dieser Übung.

Junghund Basko trainierte weiter mit mir in der Hundeschule und sein Gehorsam und sein Vertrauen wurden immer größer. Er ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen und durch nichts ablenken. Was ich sagte, stellte er nicht in Frage. Ich habe ihm nie Anlass gegeben, anzuzweifeln, was ich ihm abverlangte, denn er wußte, dass ich zwar fair, aber auch konsequent war.

Mit acht Monaten spannte ich Basko mit Ike an den Zweispännerwagen. Ike übernahm die Zugarbeit und Basko lief mit. Ich finde es einfacher, die Zugarbeit am Einspänner zu beginnen. Beim Zweispänner müssen sich erst die Hunde aneinander gewöhnen und einen gemeinsamen Rhythmus bekommen. Doch am Einspänner hätte Basko den Wagen selber ziehen müssen. Damit wollten wir uns noch Zeit lassen. Kleine Gehorsamsübungen am Wagen waren aber schon möglich.

In meiner Hundeschule sehe ich fast täglich Hunde, die an Halsband oder Führgeschirr so gewaltig ziehen, dass ihre Führer(innen) sie kaum oder nicht halten können. Entweder die Hunde springen mit einem Ruck in die Leine, so dass Frau-/Herrchen hinterherfliegt, oder sie drängen so stark nach vorne, dass Frau-/Herrchen widerstrebend und sich dagegen stemmend Meter für Meter hinterher gehen muss.

Wie leicht habe ich es da mit Basko, der an lockerer Leine mit mir geht. Wenn er seinen Wagen zieht, dann an einem ordentlichen Zuggeschirr, das für diesen Zweck hergestellt wurde. Sein Wagen ist nicht so schwer wie ein Mensch und rollt willig auf vier Rädern hinter ihm her. 

Die Kraft, die er aufwenden muss, ist deutlich weniger als bei einem Hund, der an der Leine zieht.

Es geht jedoch nicht um die Kraft, die Basko beim Wagenziehen benötigt, sondern um die Aufgabe, um Teamarbeit, um Bestätigung und Freude am gemeinsamen Tun.

Mit einem Jahr nahm Basko zum ersten Mal an einer Wagenziehvorführung bei der Landesgartenschau in Lahr teil, zu der wir von den Neufundländerfreunden eingeladen wurden. Er wurde zusammen mit seinem großen Freund Anton an den Zweispännerwagen gespannt und machte seine Sache großartig.

3 Monate später war sein erster 'Solo-Auftritt' bei den Sieltec-Open in Stoetze. Geplant war, dass er den Wagen wieder zusammen mit Anton zieht, doch Anton hatte sich an der Pfote verletzt und war nicht einsatzfähig. Für Basko kein Problem. Er zog den Wagen alleine und absolvierte seine Übungen wie ein 'Alter'.

Während einer Vorführung zieht der Hund maximal acht Minuten. Die restliche Zeit steht, sitzt oder liegt er. 

Alle Übungen, die Basko beim Wagenziehen können muss, lernt er zuerst in kleinen Übungseinheiten ohne Wagen. Angefangen bei der Führigkeit -ein Wagenziehhund zieht seinen Wagen, niemals seinen Menschen-, dem Warten, Stehen-Sitzen-Liegen, Kommen, rückwärts Gehen, sich schicken lassen und vieles mehr.

Baskos positiv aufgebauter Gehorsam, seine Bindung zu mir und sein Vertrauen in mich, gepaart mit seiner Gelassenheit und Selbstsicherheit machen ihn für mich zu einem tollen Trainingspartner, besonders beim Wagenziehen.

Hat Basko seine Übungen ohne Wagen gelernt, trainieren wir am Wagen. Dabei gehen wir wieder ein paar Trainingsschritte zurück und ich unterstütze ihn mehr, denn sich am Wagen zu setzen oder zu legen, eingespannt in die enge Schere, ist nochmals eine neue Herausforderung. 

Basko lernt, dass seine Beweglichkeit am Wagen deutlich eingeschränkt ist. Besonders das Abrufen ist eine Schwierigkeit. Basko ist gewohnt, schnell auf mich zuzurennen, wenn ich ihn rufe. Am Wagen soll er lernen, langsam anzuziehen und möglichst im Trab, nicht im Galopp, zu mir zu kommen. Das erfordert noch einiges an Übung.

Ebenfalls schwierig ist das rückwärts Laufen. Es ist wichtig, dass Basko gerade rückwärts läuft, damit sich der Wagen nicht quer stellt. Beim rückwärts Fahren wird die Vorderachse des Wagens festgestellt und Basko drückt mit seinem Hintergeschirr, also quasi mit dem Hinterteil, den Wagen nach hinten. 

Basko zieht den Wagen mit einem Kragengeschirr aus Leder oder von der Firma Sieltec und immer mit einem Hintergeschirr. Das Kragengeschirr hat den Vorteil, dass Basko über die Schulter zieht und die Vorhand nicht behindert ist. Diese Anspannung ist für ihn sehr komfortabel. Das Hintergeschirr braucht er nicht nur zum rückwärts und bergab Fahren und zum Bremsen, sondern auch besonders dann, wenn er unvorhergesehen stoppt. Ohne Hintergeschirr würde der Wagen gegen ihn laufen und ihm die Schere oder die Deichsel (Zugvorrichtung) Richtung Kopf schieben. Das wäre für Basko sehr unangenehm.

Basko nimmt mit eineinhalb Jahren an Vorführungen bei der Messe Animal in Stuttgart zusammen mit Lessika teil. Er bewegt sich souverän im Showring. Laute Geräusche, viele Hunde und Menschen stören ihn nicht. Basko ist ein sehr verträglicher Rüde, der freundlich interessiert an anderen Hunden ist.